Ambulante vs. stationäre Pflege

Leistungen, Kostenstruktur & Entlastung im direkten Vergleich – plus Entscheidungshilfe.

Kurz erklärt

Ambulante Pflege bedeutet Unterstützung zu Hause – durch Angehörige und/oder Pflegedienst. Stationäre Pflege erfolgt im Pflegeheim mit Rund-um-die-Uhr-Versorgung. Beide Wege können, je nach Pflegegrad und Situation, sinnvoll sein – oft auch nacheinander.

Vergleich auf einen Blick

Kriterium Ambulant (zu Hause) Stationär (Pflegeheim)
Ort / Umfeld Eigenes Zuhause, vertraute Umgebung Einrichtung mit 24/7-Versorgung
Leistungen Pflegegeld (Angehörige), Pflegesachleistungen (Pflegedienst), Entlastungsbetrag Pflegekassen-Zuschuss zu pflegebedingten Kosten, Unterkunft/Verpflegung als Eigenanteil
Kostenstruktur Variable Einsätze; Eigenanteile bei Mehrbedarf über Budget Monatliche Heimkosten (Pflege, Unterkunft, Verpflegung, Invest)
Entlastung Angehörige Begrenzt – Organisation bleibt bei Angehörigen Hoch – Einrichtung übernimmt Organisation & Pflege
Flexibilität Sehr flexibel (Stunden, Dienste, Tagespflege kombinierbar) Weniger flexibel, dafür planbar und 24/7-Sicherheit
Geeignet bei PG 1–4, stabiles Umfeld, gute Organisation PG 3–5, komplexer Bedarf, fehlende häusliche Kapazität/Sicherheit
Typische Bausteine Pflegegeld, Sachleistungen, Kombinationsleistung, Entlastungsbetrag, Tagespflege Vollstationäre Pflege mit einheitlichem Eigenanteil (zzgl. Extras)

Konkrete Euro-Beträge bitte aktuell bei Pflegekasse/BMG prüfen; sie ändern sich gesetzlich.

Entscheidungshilfe: 6 Leitfragen

  1. Ist die häusliche Sicherheit gewährleistet (Sturzrisiko, Nachtbedarf, Demenz)?
  2. Gibt es verlässliche Betreuung (Angehörige, Nachbarschaft, Pflegedienst-Kapazitäten)?
  3. Wie hoch ist der pflegerische Bedarf (Häufigkeit, Intensität, 24/7 notwendig)?
  4. Welche finanziellen Mittel stehen zur Verfügung (Eigenanteile, Zuschüsse)?
  5. Welche Präferenzen hat die pflegebedürftige Person (Zuhause vs. Einrichtung)?
  6. Ist eine Übergangslösung sinnvoll (Tagespflege, Kurzzeit-/Verhinderungspflege)?

Ambulant vertiefen: Bausteine geschickt kombinieren

Mit der Kombinationsleistung lassen sich Pflegesachleistungen (Pflegedienst) und Pflegegeld (Angehörige) flexibel mischen. Zusätzlich helfen Entlastungsbetrag und Pflegehilfsmittel.

Tipp: Bei steigender Belastung rechtzeitig Verhinderungspflege einplanen und ggf. Kurzzeitpflege nutzen.

Stationär vertiefen: Wann ist das Pflegeheim sinnvoll?

Stationäre Pflege bietet 24/7-Sicherheit, Fachpersonal und medizinische Nähe. Sie ist sinnvoll bei komplexem Bedarf, Nachtbetreuung, Isolation oder wenn Zuhause nicht mehr sicher ist.

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Häufige Fragen

Ab wann lohnt sich stationäre Pflege?

Wenn Pflegebedarf rund um die Uhr besteht, die häusliche Sicherheit nicht gewährleistet ist oder Angehörige dauerhaft überlastet sind.

Kann man ambulant und stationär kombinieren?

Ja – z. B. als Übergang über Kurzzeitpflege oder durch tageweise Tagespflege als ambulante Ergänzung.

Wer hilft bei der Entscheidung?

Pflegestützpunkte, Pflegekassen, Sozialdienste der Kliniken und Beratungsstellen unterstützen unabhängig.